11.11.2020

Anerkennungspreis beim Schülerwettbewerb "Erinnerungszeichen 2020"

„Der Geschichte ein Gesicht geben“

 

Teilnahme von zehn Schülerinnen und Schülern der Klasse 3c - jetzt 4c - am Schülerlandeswettbewerb "Erinnerungszeichen" 2020 wurde mit einem Anerkennungspreis von 80€ honoriert.

Dies ist der traditionelle  Geschichtswettbewerb in Bayern unter der Schirmherrschaft von Ilse Aigner, der Präsidentin des Bayerischen Landtags, und Prof. Dr. M. Piazolo, Bayerischer Staatsminister für Unterricht und Kultus.

Vor 10 Jahren verlegten Schüler der ehemaligen Hans-Herrmann-Mittelschule (Jetzt Willi-Ulfig-Mittelschule) gemeinsam mit Studenten der Uni Regensburg drei Stolpersteine in Reinhausen für Rosa, Katharina und Phillipine Höllenreiner. Sie waren Sintimädchen. Zwei der Schwestern wurden im KZ Auschwitz ermordet. Rosa Höllenreiner überlebte.

Im Herbst 2019 begann Frau Doreth Rothmüller,  Lehrerin an der Grundschule „Am Sallerner Berg“, mit Kindern der dritten Klasse ein Projekt zum Thema „Der Geschichte ein Gesicht geben“, dem Geschichtspreis des Kultuministeriums. Einige der Drittklässler kannten vom Kindergarten St. Nikola, Reinhausen, und vom Kirchgang nach St. Josef die Stolpersteine von 2009. Sie wollten wissen, warum die dort sind. Die Schülerinnen und Schüler erforschten die Stadtteilgeschichte und machten daraus ein Erzählvideo. Sie setzten sich mit den alten Unterlagen über die Schwestern Höllenreiner auseinander: Berichte aus dem Kinderheim, aus Auschwitz, Zeugnissen und Notizen nach Zeitzeugenberichten. Sie lasen die Texte der Klassenkameradinnen aus der früheren Mädchenschule Reinhausen und aus dem ehemaligen Kinderheim St. Anna. So entstand der Beitrag „Gesichter auf einem Klassenfoto erzählen Geschichten“. Gemeinsam mit Fr. Rothmüller überarbeiteten die Grundschülerinnen und Grundschüler die alten Unterlagen und ließen die Klassenkameradinnen der „Höllenreiner Mädchen“ ihre Erinnerungen an sie erzählen.  Das „Storybook“ überprüfte der letzte, noch lebende Zeitzeuge, Hermann Prantl (verstorben  Ende August 2020). Die Videoclips und Fotos wurden mit einer Tonspur gerendert. Die Drittklässler entschieden sich am Anfang für den fröhlichen Walzer „Lass doch der Jugend ihren Lauf“, dem Lieblingslied von Rosa Höllenreiner, einer der Schwestern.  Für diesen Beitrag erhielten sie einen Geldpreis von 80 € und freien Eintritt bei der Landesausstellung in Aichach. Auch beim Jugend-Kulturförderpreis des Bezirks Oberpfalz 2020 reichten sie ihren Film ein und erhielten ein Anerkennungsurkunde.